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<manualpage metafile="bind.xml.meta">

  <title>An Adressen und Ports binden</title>

  <summary>
    <p>Konfiguration der vom Apache HTTP Server verwendeten Adressen und
    Ports.</p>
  </summary>

  <seealso><a href="vhosts/">Virtuelle Hosts</a></seealso>
  <seealso><a href="dns-caveats.html">Probleme bez&#252;glich DNS und
    Apache</a></seealso>

  <section id="overview">
    <title>&Uuml;berblick</title>

    <related>
      <modulelist>
        <module>core</module>
        <module>mpm_common</module>
      </modulelist>
      <directivelist>
        <directive module="core" type="section">VirtualHost</directive>
        <directive module="mpm_common">Listen</directive>
      </directivelist>
    </related>

    <p>Beim Start bindet sich der httpd an bestimmte Adressen und Ports
    der lokalen Maschine und wartet auf eingehende Anfragen.
    Standardm&auml;&szlig;ig lauscht er an allen Adressen des Systems.
    Es kann jeodch notwendig sein, ihm mit zuteilen, nur an bestimmten
    Ports zu lauschen oder nur an ausgew&auml;hlten Adressen, bzw. einer
    Kombination aus beidem. Dies wird oft mit der Funktionalit&auml;t <a
    href="vhosts/">virtueller Hosts</a> kombiniert, die bestimmt, wie
    der <code>httpd</code> auf verschiedene IP-Adressen, Hostnamen und
    Ports reagiert.</p>

    <p>Die Direktive <directive module="mpm_common">Listen</directive>
    weist den Server an, eingehende Anfragen nur an bestimmten Port(s)
    oder Adress/Port-Kombinationen zu akzeptieren. Wenn bei der
    <directive module="mpm_common">Listen</directive>-Direktive nur eine
    Portnummer angegeben wird, dann lauscht der Server auf allen
    Netzwerkinterfaces an dem angegebenen Port. Ist auch eine IP-Adresse
    angegeben, dann lauscht der Server an der angegebenen Schnittstelle
    auf dem angegebenen Port.  Es k&ouml;nnen mehrere <directive
    module="mpm_common">Listen</directive>-Anweisungen verwendet werden,
    um eine Reihe von Adressen und Ports anzugeben, an denen gelauscht
    werden soll. Der Server wird dann auf Anfragen an jeder der
    abgeh&ouml;rten Adressen und Ports antworten.</p>

    <p>Um beispielsweise den Server zu veranlassen, auf allen
    Netzwerkinterfaces sowohl an Port 80, als auch an Port 8000
    Verbindungen zu akzeptieren, geben Sie an:</p>

    <example>
    <highlight language="config">
Listen 80
Listen 8000
    </highlight>
    </example>

    <p>Um den Server Verbindungen an Port 80 auf einem Netzwerkinterface
    akzeptieren zu lassen und an Port 8080 auf einem anderen Interface, geben
    Sie an:</p>
      
    <example>
    <highlight language="config">
Listen 192.0.2.1:80
Listen 192.0.2.5:8000
    </highlight>
    </example>

    <p>IPv6-Adressen m&uuml;ssen wie im folgenden Beispiel in eckigen
      Klammern angegeben werden:</p>

    <example>
    <highlight language="config">
      Listen [2001:db8::a00:20ff:fea7:ccea]:80
    </highlight>
    </example>

    <note type="warning"><p>Sich &uuml;berlappende <directive
    module="mpm_common">Listen</directive>-Direktiven generieren einen
    fatalen Fehler, der verhindert, dass der Server hochf&auml;hrt.</p>

    <example>
      (48)Address already in use: make_sock: could not bind to address [::]:80
    </example>

    <p><a 
    href="http://wiki.apache.org/httpd/CouldNotBindToAddress">Diese
    Diskussion im Wiki</a> gibt weitere Tipps zur Fehlerbehebung.</p>
    </note>
  </section>

  <section id="ipv6">
    <title>Betrachtung von IPv6-Besonderheiten</title>

    <p>Eine wachsende Anzahl von Plattformen implementiert IPv6. Die
    <glossary>APR</glossary> unterst&uuml;tzt IPv6 auf den meisten
    dieser Plattformen und erm&ouml;glicht dem httpd, IPv6-Sockets zu
    verwenden und &uuml;ber IPv6 gesendete Anfragen zu behandeln.</p>

    <p>F&uuml;r httpd-Administratoren kommt erschwerend die Frage hinzu,
    ob IPv6-Sockets sowohl IPv4- als auch IPv6-Verbindungen handhaben
    k&ouml;nnen. Zum Betrieb von IPv4-Verbindungen an IPv6-Sockets
    werden auf IPv6 abgebildete IPv4-Adressen <transnote>so genannete
    IPv4-gemappte IPv6-Adressen</transnote> verwendet, welche
    standardm&auml;&szlig;ig auf den meisten Plattformen erlaubt sind.
    Unter FreeBSD, NetBSD und OpenBSD jedoch sind sie
    standardm&auml;&szlig;ig deaktiviert, um den Systemgrunds&auml;tzen
    dieser Plattformen zu entsprechen. Auf Systemen, wo dies
    standardm&auml;&szlig;ig dekativiert ist, kann dieses Verhalten mit
    einem speziellen <program>configure</program>-Parameter f&uuml;r den
    httpd ge&auml;ndert werden.</p>

    <p>Auf der anderen Seite ist die Verwendung von gemappten Adressen
    bei einigen Plattformen wie Linux und True64 der
    <strong>einzige</strong> Weg, sowohl IPv4 wie auch IPv6 zu
    verwenden. Wenn Sie m&ouml;chten, dass der <code>httpd</code> IPv4-
    und IPv6-Verbindungen mit einem Minimum an Sockets behandelt, was
    die Verwendung von IPv4-gemappten IPv6-Adressen erfordert, dann
    m&uuml;ssen Sie die <program> configure</program>-Option
    <code>--enable-v4-mapped</code> angeben.</p>

    <p><code>--enable-v4-mapped</code> ist die Voreinstellung auf allen
    Plattformen au&szlig;er FreeBSD, NetBSD und OpenBSD, so dass Ihr
    httpd wahrscheinlich so &uuml;bersetzt wurde.</p>

    <p>Geben Sie wie in dem folgenden Beispiel bei allen <directive
    module="mpm_common">Listen</directive>-Anweisungen eine IPv4-Adresse
    an, wenn Sie m&ouml;chten, dass Ihr httpd lediglich IPv4-Adressen
    behandelt, unabh&auml;ngig davon, was Ihre Plattform und die APR
    unterst&uuml;tzen:</p>

    <example>
    <highlight language="config">
Listen 0.0.0.0:80
Listen 192.0.2.1:80
    </highlight>
    </example>

    <p>Wenn Sie m&ouml;chten, dass der httpd IPv4- und IPv6-Verbindungen
    an separaten Sockets behandelt (d.h. IPv4-gemappte Adressen
    deaktiviert werden sollen) und Ihre Plattform es unterst&uuml;tzt,
    dann m&uuml;ssen Sie die <program>configure</program>-Option
    <code>--disable-v4-mapped</code> angeben.  Unter FreeBSD, NetBSD und
    OpenBSD ist <code>--disable-v4-mapped</code> voreingestellt.</p>
  </section>

  <section id="protocol">
    <title>Angabe des Protokolls bei Listen</title>
    <p>Das optionale zweite <var>Protokoll</var>-Argument von <directive
    module="mpm_common">Listen</directive> ist f&uuml;r die meisten
    Konfigurationen gar nicht erforderlich. Wenn nicht angegeben, sind
    <code>https</code> f&uuml;r Port 443 und <code>http</code> f&uuml;r
    alle anderen Ports die Voreinstellungen. Die Protokollangabe wird
    sowohl dazu verwendet, herauszufinden, welches Modul Anfragen
    verarbeiten soll, als auch, um protokollspezifische Optimierungen
    bei der <directive module="core">AcceptFilter</directive>-Direktive
    zu aktivieren.</p>

    <p>Sie m&uuml;ssen das Protokoll nur angeben, wenn Sie
    ungew&ouml;hnliche Ports benutzen, beispielsweise <code>https</code>
    auf Port 8443:</p>

    <example>
    <highlight language="config">
      Listen 192.170.2.1:8443 https
    </highlight>
    </example>
  </section>

  <section id="virtualhost">
    <title>Das Zusammenspiel mit virtuellen Hosts</title>

    <p>Die Direktive <directive module="mpm_common">Listen</directive>
    implementiert keine virtuellen Hosts - sie teilt dem Hauptserver
    lediglich mit, an welchen Adressen und Ports er zu lauschen hat.
    Werden keine <directive module="core"
    type="section">VirtualHost</directive>-Container verwendet, dann
    verh&auml;lt sich der Server bei allen angenommenen Anfragen gleich.
    <directive module="core"
    type="section">VirtualHost</directive>-Abschnitte k&ouml;nnen jedoch
    dazu verwendet werden, ein unterschiedliches Verhalten f&uuml;r eine
    oder mehrere Adressen und Ports festzulegen. Um einen virtuellen
    Host einzurichten, muss dem Server zun&auml;chst mitgeteilt werden,
    an den betreffenden Adressen oder Ports zu lauschen. Dann sollte ein
    <directive module="core"
    type="section">VirtualHost</directive>-Abschnitt f&uuml;r die
    angebene Adresse und den angegebenen Port erstellt werden, um das
    Verhalten dieses virtuellen Hosts festzulegen. Beachten Sie bitte,
    dass auf einen <directive module="core"
    type="section">VirtualHost</directive> nicht zugegriffen werden
    kann, wenn er f&uuml;r eine Adresse und einen Port eingerichtet
    wurde, an dem der Server nicht lauscht.</p>
  </section>
</manualpage>